Offener Brief zu den Timmerhorner Teichen
Wir sind in Sorge. Deshalb hat B90/DIE GRÜNEN heute einen offenen Brief an den Landrat, die Wasserwirtschaft und die Bauaufsicht des Kreises Stormarn geschrieben. Dieser ging auch an Medien im Umfeld von Ammersbek.
Nachfolgend der Brief im Wortlaut.
Wir sind in Sorge |
Sehr geehrter Herr Dr. Görtz, sehr geehrter Herr Geißler, sehr geehrter Herr Bebensee,
es ist in einem extrem trockenen Sommer nicht verwunderlich, dass das Wasser der Strusbek und der Heisterbek nicht ausreicht, um die drei Timmerhorner Teiche zu füllen. Der größte jedoch, der Papen-dönckenteich, ist auch jetzt, nach ergiebigen Regenfällen, noch immer nicht wieder aufgestaut. Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN der Gemeinde Ammersbek sorgt sich daher um das Biotop Timmerhorner Teiche und den Biotopverbund, aber auch um die Lebensqualität der Bewohner des Ortsteils Rehagen/Schäferdresch.
Den Grünen wurde am 16. Januar 2019 auf Nachfrage im Bauausschuss vom Bürgermeister mitgeteilt, dass der Eigentümer und Inhaber der Staurechte die Ansicht vertrete, er würde keine Fischzucht mehr betreiben und habe folglich auch keine Staupflichten mehr, worüber die Kreisbehörden informiert seien. Unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern drängt sich teilweise die Vermutung auf, dass hier eine Behörde der anderen den „schwarzen Peter“ zuschiebt und am Ende nichts passieren könnte bevor es zu spät ist. Das will, auch und gerade in Zeiten zunehmender Politik(er)-verdrossenheit, niemand von uns.
Wir fordern Sie daher dringend auf, schnellstmöglich zu prüfen, ob der Eigentümer nicht aufgrund der wasserrechtlichen Erlaubnis, der Festsetzungen im B-Plan und des Biotopschutzes zum Aufstau jetzt verpflichtet ist. Hierzu möchten wir Sie besonders auf folgende Sachverhalte hinweisen:
- Ziel und inhaltlicher Schwerpunkt des Bebauungsplans 23, Timmerhorner Teiche, war im Wesentlichen "die beabsichtigten baulichen Entwicklungen in Einklang mit der bereits hochwertig entwickelten Gewässerlandschaft zu bringen" und deshalb "das Gewässer und weite Teile des Gewässerufers" zu sichern. Es ist daher eine Frage des Gemeinwohls, also ein öffentlicher Belang, den Teich als solchen zu erhalten. Hieraus ergibt sich eine Verpflichtung des Eigentums.
- der Große Timmerhorner Teich ist im B-Plan 23 als Wasserfläche festgesetzt, hieraus ergibt sich eine Pflicht zum Erhalt des Stillgewässers ableitet.
- der Teich ist ein eingetragenes Biotop und auch im B-Plan als geschützt festgesetzt. Der Nichterhalt der Wasserfläche führt zu Unterbrechungen im Biotopverbund und zur Verschlechterung der Biotopqualität oder gar zum Verlust seiner Funktion.
- Seite 2 zum Schreiben vom 25.1.2019-
Wir appellieren an Sie als die zuständigen Behörden, jetzt tätig zu werden, bevor die Timmerhorner Teiche Geschichte sind. Die Menschen verbinden mit ihnen Lebensqualität und für viele Tiere sind sie wichtiger Lebensraum. Muscheln und Frösche wollen ihren Teich zurück! Was können und werden Sie JETZT tun, damit die Timmerhorner Teiche wieder mit Wasser und Leben gefüllt werden?
Wir freuen uns auf Ihre Antwort.
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- Geschrieben von Olaf Willuhn
- Kategorie: Umwelt
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Essen ist politisch
Bei 35.000 Teilnehmern an der Demo "Wir haben es satt" in Berlin war der Anteil der Fraktion der Ammersbeker Grünen, der mitmarschierte, sehr klein. Dafür war die Grüne Gießkanne, die die Bundesgrünen mit ihrem Trecker hinter sich her zogen, besonders groß. Sie stand für das Gießkannenprinzip, mit dem EU-Mittel* an landwirtschaftliche Betriebe verteilt werden. Nicht die Landwirte, die etwas für Tierschutz, Natur- und Klimaschutz tun, sondern die, die am meisten Fläche haben, bekommen das meiste Geld. Bäuerliche Familienbetriebe, darunter auch die meisten Biobauern, haben das Nachsehen.
So kommen auch jedes Jahr Landwirte aus ganz Deutschland auf ihren Treckern zu der Protestveranstaltung, die parallel zur Grünen Woche stattfindet. Diesmal führten 171 Traktoren die Demo an, 10 von ihnen aus Schleswig-Holstein.
Viele Redner der über 50 Aufruferverbände aus Landwirtschaft, Tierschutz, Ernährung, Umwelt- und Klimaschutz machten ihrer Frustration Luft, und ganz viele Menschen hatten Töpfe und Kochlöffel mitgebracht, um hörbar zu sein. Daher war diese neunte Demo** gegen die Agrarindustrie (Motto "Essen ist politisch") eindeutig die lauteste bisher.
pls
* Wer wissen will, wieviel Subventionen der einzelne landwirtschaftliche Betrieb bekommt, kann dies hier in einer Datenbank finden.
** Infos und Bilder zur Demo gibt es hier beim BUND
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- Geschrieben von Petra Ludwig-Sidow
- Kategorie: Aktuelles
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Junge Ammersbeker Familien sollen nicht im Regen stehen
Erfreulicherweise gibt es etliche neue, ganz junge Einwohner hier in Ammersbek. Durch Geburt oder Zuzug ist der Bedarf an Krippenplätzen in unseren Kindertagesstätten sprunghaft gestiegen. Nach den aktuellen Zahlen aus dem Rathaus (Stand 09.01.2019) stehen 74 Kinder auf den Wartelisten der Kitas, dem gegenüber wird es zum Beginn des neuen Kita-Jahres, am 01.08.2019, aber nur 28 freie Plätze geben. 46 Elternpaare werden also nach derzeitigem Stand eine Absage in ihrer Post finden!
Eine schnelle Reaktion ist notwendig, um möglichst vielen Eltern zu ermöglichen, ihr Kind in einer Kita in Ammersbek betreuen zu lassen.
Der Neubau einer Kita kann nur längerfristig geplant werden, zwei bis drei Jahre gehen üblicherweise ins Land, bis eine neue Kita genutzt werden kann; als schnelle, noch in 2019 realisierbare Maßnahme kommt nur der Umbau eines bereits vorhandenen Gebäudes in Frage. Die Gemeindeverwaltung hat das ehemalige, für den ursprünglichen Zweck nicht mehr genutzte Jugendzentrum im Ortsteil Lottbek vorgeschlagen.
Ein Architektenbüro wurde mit den entsprechenden Prüf- und Planungsmaßnahmen beauftragt. Die Bausubstanz ist gut und für den neuen Verwendungszweck geeignet. In diesem Gebäude könnten zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Kindern unterkommen. Die Kosten wären mit €31.500 pro Kind hoch, aber immer noch günstiger als beim Neubau einer Kita, was Vergleichszahlen mit den Bauvorhaben anderer Kommunen belegen. (Die Kosten beinhalten bereits eine von der Verwaltung aufgeschlagene Sicherheitsreserve von 20 Prozent.)
Ein großer Vorteil wäre die räumliche Nähe zur bestehenden Kita Lottbek. Die hier vorhandene, und zum großen Teil kürzlich sanierte Infrastruktur würde mitbenutzt werden, beispielsweise das Leitungsbüro, der Besprechungsraum der Erzieher oder die Küche (für frisch zubereitete Speisen). Das spart Kosten. Hinzu kommt, dass im Laufe des Jahres Erzieher, z.B. aus eigener Elternzeit, in die Kita Lottbek zurückkehren und somit ausreichend Personal für die beiden neuen Krippengruppen zur Verfügung stünde. Das Leitungsteam der Kita Lottbek befürwortet die Erweiterung um zwei Krippengruppen im umgebauten Jugendzentrum ausdrücklich.
Aus Sicht der GRÜNEN in Ammersbek bietet diese Option nur Vorteile; wir befürworten den Vorschlag der Verwaltung voll und ganz. Entsprechend haben wir, die Fraktion der GRÜNEN, uns dafür stark gemacht, die für den Umbau des Jugendzentrums notwendigen Kosten bereits im Etat 2019 einzuplanen (wenn auch mit einem Sperrvermerk aufgrund der noch nicht getroffenen Entscheidung durch die Gemeindevertretung).
Die ebenfalls diskutierte Variante, der Neubau einer Kita auf der Brachfläche in der Nähe des Parkplatzes Bültenbarg, halten wir für ungünstiger:
· Ein Neubau wäre (pro Kind und in Summe) teuer als der Umbau,
· auf diesem Gelände wäre die Erschließung nach Aussage des beauftragten Architektenbüros recht aufwändig und entsprechend kostspielig,
· es würde ökologisch wertvolle Fläche vernichtet werden,
· das Personal und die Organisationstruktur müssten komplett neu aufgebaut werden,
· Landesfördermittel in Höhe von €46.000 würden verfallen, welche beim Umbau des Jugendzentrums in diesem Jahr noch zur Verfügung stünden,
· und - vor allem – der Neubau wäre wahrscheinlich erst realisiert, wenn die jetzigen Krippenkinder eher die Vorschulgruppe bilden würden.
Natürlich wäre die Schaffung von 20 Krippenplätze nur ein Schritt zur Deckung des Bedarfs. Parallel müsste eine weitere Betreuungsmöglichkeit eingerichtet werden, dann aber aus unserer Sicht in einem anderen Ortsteil, gemäß dem Motto "Kurze Beine - kurze Wege". Beispielsweise stehen im Moment 29 Kinder aus Schäferdresch/Rehagen auf der Warteliste.
Eine Vorentscheidung über die Aufhebung des Sperrvermerks, und damit die Einrichtung der neuen Krippengruppen, wird am Mittwoch, den 16. Januar 2019 in einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Ausschusses für Soziales, Jugend und Kultur getroffen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus "Pferdestall". Ein weiterer Tagesordnungspunkt wird ein Fachvortrag über die (uns hoffentlich nicht betreffende) Asbestbelastung in älteren Gebäuden sein.
Für uns GRÜNE steht fest: die Erweiterung der Kita Lottbek um 20 Krippenplätze kann nicht die einzige Maßnahme sein, aber es ist im Moment die schnellste, kostengünstigste, und - in Summe - sinnvollste.
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- Geschrieben von ari
- Kategorie: Bau-Ausschuss
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Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes
Am 17. Dezember 2018 hat die Landesregierung Schleswig-Holstein das Verfahren zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplans Schleswig-Holstein eingeleitet. Ab dem 18. Dezember 2018 bis zum 17. April 2019 läuft das Beteiligungsverfahren. Der Landesentwicklungsplan dient der Raumordnung. Seine Aufgabe ist es, die unterschiedlichen Funktionen und Nutzungsmöglichkeiten des Raums, das heißt der Land- und Meeresflächen, aufeinander abzustimmen. So sollen Konflikte minimiert werden, wie sie zum Beispiel zwischen Flächennutzungen für Wohnen, Gewerbe, für den Erhalt von Natur- und Umwelt, den Abbau von Rohstoffen oder den Bau von Infrastruktur entstehen können."
Im Beteiligungsverfahren hat auch die Öffentlichkeit die Möglichkeit, zu dem Entwurf Stellung zu nehmen. Wir GRÜNE wollen Ihnen schon jetzt die Gelegenheit geben, die Dokumente anzuschauen und ggf. die Möglichkeit geben, Ihre Stellungnahme zu dem Entwurf abzugeben. Oder uns Ihre Fragen zu übermitteln. Wir freuen uns über jede Anregung, über Bestätigung oder Kritik.
Allgemeine Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplans finden Sie unter www.schleswig-holstein.de/lep-fortschreibung.
Ihre „offizielle“ Stellungnahme können Sie unter der Internetadresse www.bolapla-sh.de/plan/lep_01abgeben. In diesem Internetportal finden Sie die Planunterlagen (Text, Hauptkarte und Umweltbericht). Sie können die Dokumente dort öffnen, lesen oder als PDF herunterladen sowie direkt Ihre Stellungnahme dazu abgeben. Die Landesplanungsbehörde übersendet keine Druckexemplare der Planungsunterlagen.
Es ist ausdrücklich erwünscht, für Stellungnahmen das Online-Beteiligungsportal zu nutzen. Stellungnahmen sind aber auch per Post oder E-Mail möglich.
Die Planungsdokumente werden innerhalb des Beteiligungszeitraums für die Dauer eines Monats bei den Kreisen und kreisfreien Städten öffentlich ausgelegt. Wann das in Ammersbek erfolgen wird, ist noch nicht bekannt. Ort und Zeit der Auslegung werden mindestens eine Woche vor Beginn örtlich bekannt machen. Eine Auslegung an anderer Stelle erfolgt ansonsten nicht.
Für Rückfragen oder ihre Stellungnahme steht Ihnen die Landesplanungsbehörde per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter der Rufnummer 0431 988-1880 zur Verfügung.
Informationsveranstaltungen zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplans mit Innenminister Hans-Joachim Grote bzw. Staatssekretärin Kristina Herbstsind angekündigt für:
- 14. Januar in Kiel,
- 17. Januar in Flensburg,
- 28. Januar in Lübeck
- 30. Januar in Norderstedt.
Eine Anmeldung ist erforderlich. Das Anmeldeformular und Informationen zu Zeit und Ort finden Sie ebenfalls unter www.schleswig-holstein.de/lep-fortschreibung.
Wir GRÜNE in Ammersbek werden in den kommenden Wochen den Landesentwicklungsplan prüfen und Sie über unsere Folgerungen und Informationen auf unserer Website (und ggf. auch über andere Kanäle) informieren. Zögern Sie bitte nicht, uns anzusprechen, wenn Sie Fragen, Wünsche oder Anregungen haben. Sie erreichen uns unter der Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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- Geschrieben von Olaf Willuhn
- Kategorie: Aktuelles
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